Rebecca Kiessling ist eine bekannte Lebensschützerin und Anwältin. Sie bereist ganz Nordamerika, um ihre Geschichte der Hoffnung mit anderen zu teilen. Sie wurde durch Vergewaltigung gezeugt und zur Adoption frei gegeben. Ein Leben lang sehnte sich ihre leibliche Mutter nach ihrer Tochter.

Rebecca wuchs vermutlich in liebevollen sehr guten Verhältnissen bei ihren Stiefeltern auf und entschloss sich dennoch, ihre leibliche Mutter zu suchen... 

Weitere Informationen finden Sie auf ihrer Website: www.rebeccakiessling.com

 

„Mein Wert gründet sich nicht darin, wie ich gezeugt wurde, wer mich aufgezogen hat, was andere Leute von meinem Leben halten und noch nicht einmal darin, was ich mit meinem Leben mache. Ich bin kein Produkt einer Vergewaltigung, sondern ein Kind Gottes.“

Schönheit statt Asche – Gewaltsam gezeugt, und doch geliebt!

Eine Geschichte voller HOFFNUNG! von Rebecca Kiessling

Da ich als Baby adoptiert worden

bin, wusste ich fast nichts über

meine leibliche Mutter. Mit 18

Jahren verlangte ich die „Nicht-

Identifizierungsinformationen“

meiner Mutter und erfuhr, dass

ein Serienvergewaltiger sie mit

vorgehaltenem Messer brutal

vergewaltigt hatte. So wurde ich

gezeugt. Ich erinnere mich daran, dass ich mich hässlich und

ungewollt fühlte und mich ernsthaft

fragte, „Wer wird mich jemals

lieben können?“.

Bis dahin hatte ich nie den Gedanken gehabt, dass Abtreibung

etwas mit meinem Leben zu tun haben könnte, aber dann betraf es mich von einem Moment auf den anderen ganz existenziell. In meinem Kopf hörte ich die Stimmen all jener Leute, die sagen: „Nun, außer in Fällen von Vergewaltigung …“ oder „Vor allem bei Vergewaltigung!“ Mir wurde bewusst, dass sie über mich sprachen – über mein Leben. Ich fühlte mich, als müsste ich meine Existenz rechtfertigen und der Welt beweisen, dass es gut war, dass ich nicht abgetrieben wurde, und dass ich es wert war, zu leben. Ich dachte an meine leibliche Mutter und mir wurde klar: „Sie muss mich hassen. Sie wird mich nie treffen wollen. Wahrscheinlich wollte sie mich abtreiben.“ Aber irgendwie beschloss ich, wenn ich sie nur treffen könnte und hören würde, dass sie mich nicht abtreiben lassen wollte, dann könnte ich mich gut fühlen. Ich könnte mich sicher fühlen und müsste mich nicht länger als Zielscheibe fühlen. Als ich 19 Jahre alt war, benannte ein Richter eine vertrauliche Mittelsperson und ich hörte schließlich von meiner leiblichen Mutter. Sie war so begeistert von der Aussicht, mich kennen zu lernen, dass sie mir folgenden Brief schrieb:

 

Meine liebste Rebecca,

ich hoffe, dass Du den Schock über die Einzelheiten Deiner Geburt inzwischen überwunden hast. Denn all das war kein Grund, etwas so Schönes wie Dich aufzugeben – etwas so Kostbares wie ein Baby! Meistens fällt man nach neun Monaten Schwangerschaft nach der Geburt in ein Loch und denkt, niemand liebt einen, aber Du warst so vollkommen und hübsch. All diese Jahre hatte ich nichts von Dir, kein Foto, nichts, das mir sagte, dass Du ein Teil von mir bist. Nur die Erinnerung an eine Schwangerschaft mit einem Baby, von dem ich hoffte, dass es eines Tages seine wirkliche Mutter suchen würde, so wie auch ich mein Baby kennen lernen wollte. Ich habe Dich in meinem Herzen immer geliebt. Du warst immer in meinen Gedanken, vor allem im Juli … Es scheint eine Ewigkeit her zu sein, ich weiß. Als ich vor zwei Jahren krank war, dachte ich, ich würde mein

kleines Mädchen niemals kennen lernen … Das waren lange drei Wochen. Ich freue mich auf unser Treffen. Es ist so großartig – so wahnsinnig schön – das war immer mein Traum. Ich weine vor Glück! Eine Liebe, die mich neunzehn Jahre nicht losgelassen hat; endlich lerne ich meine Tochter kennen.

 

In Liebe,

Deine Mutter Joann

  

Ich fühlte mich so bestätigt – bis wir über Abtreibung sprachen. Mit Grauen hörte ich, dass sie mich hätte abtreiben lassen, wenn es bei meiner Zeugung im Oktober 1968 legal gewesen wäre. Aber es war nicht legal, und so trieb sie mich nicht ab. Sie konnte ihre Meinung über Abtreibung einige Jahre später ändern, weil es nicht zu spät war – weder für sie noch für mich. Später gab sie zu, dass sie doch zu zwei Hinterhof-„Engelmachern“ gegangen ist und ich beinahe abgetrieben wurde. Wie die meisten anderen Frauen damals, schreckte sie vor der ersten Abtreibung aufgrund der unhygienischen „Hinterhaus“- Bedingungen und der Tatsache, dass es illegal war, zurück. Ihr Berater in Sachen Vergewaltigung, der ihr von der Polizei empfohlen worden war, arrangierte für sie ein nächtliches Treffen mit dem zweiten „Engelmacher“, in der Nähe des „Detroit Institute of Art“. Jemand würde sich ihr nähern, ihren Namen nennen, ihr die Augen verbinden, sie auf den Rücksitz eines Autos verfrachten, sie zu dem „Engelmacher“ bringen und mich abtreiben lassen. Dann würden ihr wieder die Augen verbunden werden und sie würde zum Kunstmuseum zurückgebracht werden. Sie hatte immer noch Angst um ihre eigene Sicherheit, aber sie war entschlossen, es durchzuziehen. An dem Tag, an dem sie mich abtreiben lassen wollte, sollte meine Tante sie zu dem Treffpunkt fahren. An jenem Morgen begann einer der schlimmsten Schneestürme des Jahrhunderts in der Region um Detroit. Es schneite tagelang und die Straßen waren blockiert. Das war's dann. Sie kam in ihr zweites Schwangerschaftsdrittel und konnte nicht mehr abtreiben. Wenn sie von diesen Umständen hören, sagen einige Leute doch tatsächlich zu mir, „Es ist einfach schrecklich, dass Ihre leibliche Mutter all das durchmachen musste, um Sie abtreiben zu können!“ Soll das etwa mitfühlend sein? Aus meiner Sicht scheint es mir ziemlich kaltherzig zu sein! Als Familienanwältin vertrete ich Frauen, die zur Abtreibung genötigt wurden, sehr gerne kostenlos, und ich hatte sogar vier Fälle, in denen Abtreibung im Spiel war, die es in die nationalen Nachrichten schafften.

 

Heute bin ich eine Vollzeit-Mutter von vier Kindern, zwei adoptierten und zwei eigenen. Es ehrt mich, dass Gott mein Leben so gebraucht hat. Aber ich habe gelernt, dass mein Wert nicht darin liegt, wie ich gezeugt wurde, wer mich aufgezogen hat, was andere Leute von meinem Leben halten und noch nicht einmal darin, was ich mit meinem Leben mache. Ich bin kein Produkt einer Vergewaltigung, sondern ein Kind Gottes, und ich bin wertvoll, weil Gott mich zu einem bestimmten Zweck geschaffen hat und einen unendlichen Preis für mein Leben bezahlt hat. Wenn Sie meine leibliche Mutter heute fragen, wird Sie Ihnen sagen, dass ich für sie ein Segen bin. Wenn nur jeder die Wahrheit erkennen würde, dass jedes Kind ein Geschenk ist! Wenn die Leute dann von einer Situation wie der meinen hören würden, würden sie nicht sagen, „Oh, wie schrecklich! Diese Frau wurde vergewaltigt und dann tatsächlich gezwungen, das Baby auszutragen?“ Vielmehr könnten sie sagen, „Gott hat diese Frau tatsächlich mit dem Leben dieses Kindes beschenkt und ihr so ,Schönheit statt Asche‘ gegeben?“ Und ist Gott nicht genau dafür berühmt?

 

Herausgegeben durch den hier angehängten Flyer:

Regionalverband Reutlingen-Tübingen der ALfA

Weitere Informationen:

Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V.

Bundesgeschäftsstelle der ALfA e.V.

Ottmarsgäßchen 8 · D-86152 Augsburg

Tel. 0821 512031 · E-Mail info@alfa-ev.de · www.alfa-ev.de

Vita-L: 24h-Notrufnummer 0800 / 36 999 63

 

 

 

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